Ein Reifen auf dem Gehsteig ist wie ein Fuß in der Tür. Nicht ganz drin, aber auch nicht draußen. Nicht genug, um laut zu werden…
aber genug, um Grenzen zu verschieben.

Autofahrende Menschen stellen sich auf den Gehweg, als wäre es nichts. Doch jeder Zentimeter ist eine Geste! Ein Kommentar. Ein Ausdruck von Macht.
Autofahrende Menschen sind wie Männer, die Frauen* ungefragt die Tür aufhalten – nicht aus Respekt, sondern aus Besitzdenken. Wie Blicke unter Röcke, die sich mit dem Rocksaum entschuldigen. Wie Nachbar*innen, die durchs Fenster spähen und ihre Neugier „Sorge“ nennen. Wie Einsatzkräfte, die Schutzräume nicht achten, weil sie sich selbst als Recht verstehen.

Der Bordstein ist nicht nur eine Kante. Es ist eine Linie. Eine Grenze.
Ein Schutzraum! Für manche der einzige.

Und so wird aus einem banalen Bild ein Spiegel. Für Alltäglichkeit, die übergreift. Für Normalität, die still verletzt. Für Strukturen, die sich nicht hupend, sondern leise wirken.


Straße mit Gehweg, im einem Wohngebiet. Entlang der rechten Seite sind mehrere Autos am Straßenrand parken. Im Vordergrund steht ein blaues Auto mit beiden rechten Reifen auf der Bordsteinkante. In der Ferne sind zwei weitere Autos ebenfalls auf der Bordsteinkante geparkt. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite sind einige freie Parkplätze zu sehen. Rechts auf dem Gehweg stehen mehrere Mülltonnen in einer Reihe.
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